Blinddegustation! Verschiedene Interpreten aus verschiedenen Ländern

Eine erneute Degustation wurde lanciert! Die gleichen „Juroren“ (für die Quotes verantworlich zeichnen erneut: Trudi und Bruno, Erika und Helen, Heidi und Antonio, Angi und Werni sowie ich), aber eine andere Ausgangslage, wie jene des  „grossen“ Merlot-Event: Jeder der Juroren hat einen Probanden mitgebracht – vorgegeben wurde nichts, weder Preis noch eine bestimmte Traubensorte, geschweige denn das Land, aus dem der Wein zu kommen hatte.

So stürzten wir uns denn ins Abenteuer! Die Weine wurden brav mit Zeitungspapier umwickelt, um ja keine Möglichkeit zu zulassen, eventuelle Vorinformationen zum Probanden zu erhalten.

Wie bei der Merlot Degustation wurden die Juroren aufgefordert, den Wein zu degustieren und im Anschluss daran eine Benotung bzw. Rangordnung abzugeben.
Lange Rede, kurzer Sinn! Hier die Rangliste der Probanden:

  • Rang 1 Calendal, Plan de Dieu, Côtes-du-Rhône Villages AC, Calendal, 2011. Die Meinung des Experten gemäss Carl Studer Vinothek: Es duften nach viel reifer Beerenfrucht, nie überdosiert, sondern frisch und weich eingebetet in den typischen würzigen Aromen der Rhône Sorten. Im Gaumen zeigt sich viel Fruchtfülle, nie aber zu üppig, mit bereits jetzt schon hoher Eleganz und viel Trinkvergnügen. Traubensorten: Mourvèdre, Grenache. Ausbau: im Betontank & Holzenfass. Zu kaufen bei: Carl Studer Vinothek, Luzern. Noch ein Beschrieb: Die Nase ist dicht, die Aromen drängen sich förmlich. Als erstes ist Marzipan zu identifizieren, dahinter warten dann aber massive dunkle Früchte, die ob ihrer Fülle einer Entzifferung bedürfen. Am Gaumen strahlt er sofort eine tolle Homogenität aus, saftig aber auch weich und füllig. Dabei ist er nicht fett, er zeichnet sich durch einen delikaten Gaumenfluss aus. Bleibt lange haften, hierfür dürften die präsenten, polierten Tannine verantwortlich sein. Im Rückhall wieder dunkle Früchte, Brombeere, Kräuter der Provence, ein wenig Schokolade und eine strahlende innere Balance. (spitzenweine.welt.de) – (Meine Wertung: Platz 1; die Beschreibung dazu: fruchtig, zurückhaltend, Säure und Holz sehr gut eingebunden, viel Waldbeerengeschmack, edler Abgang mit leichtem alkoholigem Gehalt, sehr gutes Handwerk – den Wein konnte ich nicht zuweisen, letztendlich aber hätte ich drauf kommen müssen: nach meinem Empfinden sind die Côtes-du-Rhône alle mit diesem alkoholigem „Etwas“ behaftet.) Na das ist doch eine Ansage: der Franzmann schlägt die gesamte Konkurrenz. Das Mitbringsel hat Erika ins Rennen eingebracht. Preis: CHF 25.–, was absolut gerechtfertig ist. Preis/Leistung: sehr gut | Ranking: sehr gut
  • Rang 2 POGGIO VECCHIO, Primitivo di Manduria DOC, Gestioni Piccini, 2011 Na wer hätte dies gedacht: ein ALDI-Wein auf Platz 2! Der Wein kam bei praktisch allen sehr gut an und belegt so den ihm zugedachten Platz. Preis: lumpige CHF 7.99. Auf der Flasche sind die Informationen sehr dürftig, so weiss man nicht so genau, wer den Wein hergestellt hat und woher er zu kommen gedenkt. Wie auch immer: Primitivo aus Puglia! – Genau dies steht vorherschend auf der Flasche geschrieben. Und Trudi hat den Vergleich mit dem „ausser Konkurrenz“ laufenden Silentium, Primitivo di Manduria DOC, Agricola Nativ, 2011 gemacht, den Heidi & Antonio als einer der Tafelweine zum gelingen des Abends mit auf den Tisch gebracht haben – Urteil: absolut nicht auseinander zu halten, beide Weine – gemäss Trudi – absolut gleich. (Meine Wertung: Platz 2; mit den Attributen: sehr fruchtig, zugänglich, überhaupt nicht herb, Säure zwar merkbar aber sehr gut eingebunden). Preis/Leistung: sehr gut | Ranking: sehr gut
  • Rang 3 Edizione, Cinque Autoctoni, Farnese, 2010 Ich hätt schwören können, dass der Edizione sich weiter vorne einreiht – aber gesamthaft Platz 3 ist die gemeinsame Wahl gewesen. Die Beschreibung zum Wein findet man im oben aufgeführtem Link. (Meine Wertung: Platz 3; na ja, die anderen beiden waren halt einfach eine klare Nuance besser! Zum Wein: mächtig bzw. – gemäss Einflüsterung seitens Helen: macchig – fruchtig, pompös, soweit sehr zugänglich und mit sehr viel Frucht im Abgang). Preis/Leistung: sehr gut | Ranking: sehr gut (aufgrund des hier vergebenen Rankings, den Wein wieder nach „unten“ korrigiert)
  • Rang 4 CALLABRIGA, Alentejo DOC Reserva, Sogrape Vinhos, 2004 Zu diesem Wein habe ich nur eine „professionelle“ Beschreibung (jene vom Hersteller – oder besser: Vertreiber (haha: gutes Wort – muss ich mir merken!) – zu kaufen wohl bei Coop für CHF 23.60 (gemäss Weindegustationsnotiz „1. Weinmesse Basel,  Museum kleines Klingental“ – von Coop lanciert! Jedoch aktuell nicht im Coop-Shop erhältlich). (Meine Wertung: Platz 6; meine Notizen zum Wein: herb fruchtig und sehr beerig; füllig und mit sehr schöner Nase, leider aber wenig Abgang. Ich war der Meinung einen Spanier rausgespürt zu haben – in Richtung Rioja, Tempranillo. Der Wein hätte wohl von meiner Seite besser abgeschnitten, wenn ich denn noch einmal nachdegustieren hätt können – aber die Flasche war denn schon aufgebraucht! Eigentlich ein gutes Zeugnis für den Wein und eine bessere Platzierung von meiner Seite wäre angebracht gewesen). Preis/Leistung: gut | Ranking: gut
  • Rang 5 FLAT LAKE, Rotwein Cuvée, Top Limitation Gold, Leo Hillinger, 20xx. Ein Österreicher! Von Falstaff mit 89/100 bewertet. Die Professional-Notiz: ein samtiger, weicher Cuvée aus Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon und St. Laurent; der kräftige und aromatische Flat Lake aus dem österreichischen Burgenland weist eine mächtige Strukur auf, geprägt durch Heidelbeer- und Cassis-Noten, elegant abgerundet durch dezente Schokoladen- und Kakaoaromen. Ebenfalls bei ALDI für CHF 7.99; ins Rennen gebracht von Trudi & Bruno, wie übrigens der auf Platz 2 stehende Primitivo. (Meine Wertung: Platz 4; die Notizen: gibt in der Nase nicht wirklich viel her, dagegen im Gaumen sehr fruchtig, leicht ölig und weich, zugänglich, Abgang médiocre! Ich hätt hier einen Valpolicella vermutet oder einen Merlot). Preis/Leistung: gut | Ranking: OK
  • Rang 6 Gudarrà, Aglianico del Vulture DOC, Bisceglia, 2007 Die Notizen zum Wein finden sich im Link davor! (Meine Wertung: Platz 5 ; die Notizen dazu: sehr herb, teerig, beerig und fruchtig, eher zurückhaltend im Geschmack, im Gaumen aber wuchtig, der Abgang eher kurz owohl der Wein sehr sehr nachhaltig wirkt). Na ja, den Wein muss man gerne haben! Es waren wohl einzig Werni und ich, welche dem Wein den ihm zugehörigen Triput haben zollen können! Es ist und bleibt einfach so: entweder Du kannst dem Wein zusprechen oder er ist Dir in keiner Weise zugänglich! Basta! Preis/Leistung: sehr gut | Ranking: sehr gut.

Das Essen übrigens, welches wir an diesem Abend haben geniessen können, war absolut erste Sahne! Die Mango-Suppe (von Heidi) – ein Gedicht; die beiden Vorspeisen von Trudi & Helen – vortrefflich; der Hauptgang (wiederum hat Heidi in der Küche gewirkt und Südamerikanisches hingezaubert) – genial! – die Rezepte werden wir hier auf alle Fälle noch veröffentlichen müssen (hoffe, dass die „Autoren“ sich zur Veröffentlichung der Rezepte werden hinreissen lassen“); das Dessert mit selbstverständlich selbstgemachten Vanille-Cornets – wieder einmal von Angi’s Künstlerhand.

Alles in allem ein sehr gelungener Abend, der wieder einmal bis in die Morgenstunden angedauert hat! Und die Fortsetzung ist bereits geplant: nächstes Mal geht es um ein einziges Land: Portugal. Was wer wie gut ins Rennen werfen wird, erfährt der Leser im Laufe des Oktobers.

Die verschiedenen Labels zu den Weinen (nur jene, die für einen weiteren Kauf – von meiner Seite – als akzeptabel gewertet wurden bzw. noch nicht separat erwähnt sind):

1. Platz: Calendal
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2. Platz: Primitivo di Manduria
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4. Platz: CALLABRIGA, Alentejo DOC Reserva
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